Stellst du bei dir Haarausfall fest und sind bereits kahle Stellen vorhanden, gibt es oft noch Hoffnung. Eine Spritzentherapie gegen Haarausfall kann auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden und die Haarwurzeln wieder zur Bildung neuer Haare stimulieren. Die Spritzentherapie gegen Haarverlust kann als Mesohairtherapie oder als Eigenblutbehandlung angewendet werden.
Spritzenbehandlung bei Alopezie – verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
Bei Haarausfall verlierst du über längere Zeit täglich mindestens 100 Haare. Die Ursachen können vielfältig sein, genau wie die Formen des Haarausfalls. Bei 60 bis 80 Prozent der Männer ist der Haarausfall erblich bedingt. Er zeigt sich mit Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatzenbildung. Die Wahrscheinlichkeit, an einem erblich bedingten Haarverlust zu leiden, wird mit zunehmendem Alter größer. Sind die Haarfollikel noch intakt, können sie mit einer Spritzentherapie wieder zur Bildung neuer Haare stimuliert werden. Die Spritzentherapie kann auch bei anderen Formen von Haarverlust helfen:
- Diffuser Haarausfall, der sich gleichmäßig auf dem gesamten Kopf zeigt
- Kreisrunder Haarausfall, der durch scharf begrenzte, kahle, runde Stellen gekennzeichnet ist
- Mechanischer Haarausfall, der durch eine starke mechanische Beanspruchung der Haare auftritt.
Ein vernarbender Haarausfall ist an kahlen Stellen zu erkennen, die jucken oder schmerzen können. Später bilden sich dort Narben. Da die ausgefallenen Haare bei dieser Form für immer verloren sind, kann eine Spritzentherapie nicht helfen. Mit Kortisonspritzen kann bei einigen Arten der vernarbenden Alopezie jedoch ein Fortschreiten des Haarverlustes verhindert werden.
Voraussetzung, dass der Haarausfall durch eine Spritzentherapie gestoppt oder verzögert werden kann, sind noch intakte Haarfollikel, die wieder neue Haare bilden können.
Vor der Spritzentherapie: Untersuchung beim Hautarzt erforderlich
Die Spritzentherapie gegen Haarausfall wird in verschiedenen Haarkliniken angeboten. Du solltest deine Entscheidung für eine solche Behandlung nicht eigenmächtig treffen. Bei Haarausfall solltest du einen Hautarzt konsultieren. Er kann mit Untersuchungen von Kopfhaut und Haaren, einer Zupfprobe der Haare und mit Blutuntersuchungen die Ursache des Haarausfalls feststellen und über die erforderliche Behandlung entscheiden. Er kann dir sagen, ob eine Spritzentherapie gegen Haarverlust sinnvoll ist.
Nicht immer muss eine Behandlung erfolgen. Wird diffuser Haarausfall durch eine Chemotherapie als Behandlung einer Krebserkrankung verursacht, wachsen die Haare zumeist von selbst wieder nach. Eine Spritzentherapie kann jedoch das Nachwachsen der Haare unterstützen. Auch bei kreisrundem Haarausfall ist in einigen Fällen eine Spontanheilung möglich.
Die Spritzentherapie als Mesohairtherapie
Häufig wird die Spritzentherapie in Form der Mesohairtherapie angewendet. Diese Behandlung kann bei erblich bedingtem oder mechanischem Haarausfall die Haarwurzeln wieder stimulieren, neue Haare zu bilden. Sie kann auch nach einer Haarverpflanzung das Haarwachstum unterstützen. Wurde der Haarverlust durch einen Mangel an Vitaminen oder Nährstoffen verursacht, ist diese Behandlung ebenfalls geeignet.
Nachdem eine Untersuchung von Kopfhaut, Haaren und Blut vorgenommen wurde, wird ein Wirkstoffcocktail auf deine Bedürfnisse abgestimmt. Dieser Wirkstoffcocktail kann Vitamine, Mineralstoffe, Biotin und verschiedene Enzyme enthalten, die deine Haare benötigen. Ist der Haarverlust hormonell bedingt, kann der Cocktail mit Hormonen angereichert werden.
Bei einem Haarverlust aufgrund fettiger Kopfhaut (Seborrhoe) oder bei Schuppen können dem Cocktail auch homöopathische Mittel beigemischt werden. Der Wirkstoff wird mit feinen Nadeln unter die Kopfhaut gespritzt. Die Behandlung muss in mehreren Sitzungen erfolgen. Eine Auffrischung nach einem Jahr ist sinnvoll. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 80 Prozent.
Spritzentherapie gegen Haarausfall mit Eigenblut
Erfolgt die Spritzentherapie mit Eigenblut, handelt es sich um die PRP-Behandlung. Sie kann bei erblich bedingtem oder mechanischem Haarausfall angewendet werden. Häufig wird sie auch in Kombination mit der Haartransplantation vorgenommen. Blut wird aus der Vene des Patienten entnommen und in einer Zentrifuge aufbereitet. Dieses Blutplasma ist reich an Blutplättchen, die eine bessere Nährstoffversorgung der Haarfollikel gewährleisten und die Zellerneuerung fördern. Dieses Blutplasma kann mit verschiedenen Wirkstoffen angereichert werden.
Mit feinen Nadeln wird es in die Kopfhaut gespritzt. Diese Spritzentherapie gegen Haarverlust ist gut verträglich. Sie sollte jedoch nicht angewendet werden, wenn der Haarverlust durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wurde. Erfolgt die Behandlung in mehreren Sitzungen und wird sie nach einigen Jahren aufgefrischt, ist der Erfolg noch größer.
Spritzentherapie mit Kortison
Eine Spritzentherapie mit Kortison kann bei kreisrundem oder vernarbendem Haarausfall erfolgen. Da Kortison schwerwiegende Nebenwirkungen hat, muss der Arzt entscheiden, in welchem Verhältnis ein möglicher Nutzen zu den Nebenwirkungen steht. Diese Behandlung sollte nur dann angewendet werden, wenn eine schwerwiegende Hauterkrankung hinter dem Haarausfall steckt, beispielsweise eine Schuppenflechte. Das Nachwachsen der Haare kann mit Kortison nicht gefördert werden. Die Haut kann durch die Anwendung von Kortison außerdem dünn werden.
Fazit: Vielfältige Möglichkeiten mit der Spritzentherapie gegen Haarverlust
Spritzen mögen für viele Menschen unangenehm sein, vor allem, wenn in die Kopfhaut gespritzt wird. Bei der Spritzentherapie gegen Haarausfall kommen jedoch sehr dünne Nadeln zum Einsatz. Sie kann als Mesohairtherapie mit einem speziell auf deine Bedürfnisse abgestimmten Wirkstoffcocktail oder als PRP-Behandlung mit Blutplasma erfolgen. Sind die Haarfollikel noch intakt, können sie zur Bildung neuer Haare stimuliert werden.
Die Behandlung eignet sich bei erblich bedingtem oder mechanischem Haarausfall und teilweise auch bei kreisrundem oder diffusem Haarverlust. Die PRP-Behandlung kann in Kombination mit einer Haarverpflanzung angewendet werden.