Haarausfall erfolgt in den meisten Fällen kontinuierlich über einen längeren Zeitraum. Fallen allerdings kurzzeitig viele Haare aus und hast du schon innerhalb weniger Tage mit kahlen Stellen auf dem Kopf zu kämpfen, dann handelt es sich um einen plötzlicher Haarausfall. Solch ein plötzlicher Haarverlust ist nicht zu unterschätzen, denn eine ernstzunehmende Krankheit kann die Ursache sein.
Plötzlicher Haarausfall – was ist das?
Die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern ist der erblich bedingte. Er tritt bei 60 bis 80 Prozent aller Männer auf und zeigt sich in Form von Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatzenbildung.
Diese Form kann bereits nach der Pubertät auftreten, setzt sich jedoch über längere Zeit fort. Anders sieht es bei einem plötzlichen Haarausfall aus. Innerhalb kurzer Zeit verlierst du Haare, was sich durch große kahle Stellen auf dem Kopf bemerkbar macht. Neben den Kopfhaaren kann auch die Körperbehaarung betroffen sein. Ein solcher Haarverlust versetzt die Betroffenen häufig in Angst und Schrecken.
Solltest du bei dir einen plötzlichen Haarausfall bemerken, ist das ein Alarmsignal. Konsultiere umgehend deinen Hausarzt. Er wird dich zu verschiedenen akut auftretenden Beschwerden, zu deiner Lebenssituation, zu bekannten Erkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten befragen.
Zusätzlich kann der Hausarzt einen Dermatologen einschalten, der eine Untersuchung der Kopfhaut und der Haare vornimmt. Eine Zupfprobe kann Klarheit darüber bringen, wie weit sich der Haarverlust noch fortsetzt.
Formen des plötzlichen Haarausfalls
Formen des plötzlichen Haarausfalls
Haarausfall liegt vor, wenn über längere Zeit täglich mindestens 100 Haare ausfallen. Bei einem plötzlichen Ausfallen verlierst du täglich deutlich mehr als 100 Haare.
Innerhalb weniger Tage kann es zum Totalverlust aller Kopfhaare kommen. Zusätzlich ist ein Verlust der Körperhaare keine Seltenheit. Ein plötzlicher Haarverlust kann als diffuser oder kreisrunder Haarausfall auftreten.
Beide Formen können Kopf- und Körperhaare betreffen. Bei einem diffusen Haarverlust fallen die Haare auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus. Zuerst werden sie immer lichter. Schreitet der Haarausfall fort, kann der gesamte Kopf kahl werden.
Kreisrunder Haarverlust zeigt sich zuerst meistens an den Seiten des Kopfes und am Oberkopf. Anfangs können einzelne kahle Stellen auftreten, die scharf begrenzt und kreisförmig sind. An den Rändern dieser Stellen wirken die Haare häufig, als wären sie abgebrochen.
Beim weiteren Fortschreiten treten immer mehr kahle Stellen auf, die miteinander verschmelzen. Schließlich können die gesamten Haare auf dem Kopf ausfallen und auch die Körperhaare betroffen sein. Bei einem plötzlichen Haarausfall vollzieht sich das entsprechend schnell.
Plötzlicher Haarverlust und die Ursachen
Plötzlicher Haarverlust und die Ursachen
Die Ursachen für den plötzlichen Haarverlust sind entscheidend. Ein klassisches Beispiel ist eine Chemotherapie als Behandlung einer Krebserkrankung. Es kommt wenige Wochen nach dem Beginn der Behandlung zum diffusen Haarausfall.
Innerhalb weniger Tage fallen die Haare auf dem Kopf gleichmäßig aus, bis schließlich auch die Körperhaare betroffen sind. Weitere Ursachen von plötzlichem Haarausfall können:
- die Einnahme von bestimmten Medikamenten (beispielsweise Antibiotika)
- eine Infektionskrankheit oder
- psychischer Stress
sein. Wird plötzlicher Haarausfall durch psychischen Stress verursacht, tritt er zumeist als kreisrunder Haarausfall auf. Auch ein gravierender Eingriff in den Körper, beispielsweise eine Operation, kann ihn hervorrufen.
In jedem Fall solltest du einen Arzt aufsuchen, der anhand einer Blutuntersuchung feststellen kann, welche Ursache dahinter steckt. Der Arzt kann über die notwendige Behandlung entscheiden.
Behandlung bei plötzlichem Haarverlust
Fallen dir die Haare plötzlich aus, ist es sinnlos, dies selbst zu behandeln. Denn sie fallen auch weiterhin aus, solange die Ursache nicht beseitigt wurde. Nach Beheben der Ursache kann der Haarausfall gestoppt werden. Die Haare können wieder nachwachsen. Ein Arztbesuch ist daher wichtig, um die Ursache herauszufinden und zu behandeln.
Bei einer Chemotherapie ist keine Behandlung der Ursache erforderlich, da es eine häufige Erscheinung ist, dass die Haare ausfallen. Ist die Chemotherapie abgeschlossen, wachsen die Haare nach einiger Zeit wieder nach. Auch dann, wenn plötzlicher Haarausfalldurch eine Infektionskrankheit, eine Operation oder psychischen Stress verursacht wurde, ist eine Behandlung nicht notwendig.
Die Haare können wieder nachwachsen. Du solltest nur dann, wenn es sich um kreisrunden Haarausfall handelt den Arzt konsultieren. Er kann feststellen, ob der Haarverlust durch eine andere Erkrankung verursacht wurde.
Ist eine Autoimmunerkrankung die Ursache von plötzlichem kreisrunden Haarausfall, wachsen die Haare nicht immer nach. Eine Haartransplantation ist in diesem Fall nicht sinnvoll, da die transplantierten Haare wieder ausfallen würden. Auch bei einer Hormonstörung als Ursache für einen plötzlichen Haarausfall ist Geduld gefragt. Normalisiert sich der Hormonspiegel wieder, können die Haare wieder nachwachsen.
Fazit: Nicht immer muss der plötzliche Verlust von Haaren behandelt werden
Fallen die Haare plötzlich aus, ist das immer ernst zu nehmen. Du solltest einen Arzt konsultieren, der die Ursache aufdecken und die entsprechende Behandlung vornehmen kann. Ein plötzlicher Haarverlust kann nur dann gestoppt werden, wenn die Ursache bekämpft wird. Tritt er als Folge einer Chemotherapie auf, wachsen die Haare in den meisten Fällen wieder nach, sodass eine Behandlung nicht notwendig ist. Der Haarausfall kann diffus oder kreisförmig auftreten und neben den Kopfhaaren auch die Körperhaare betreffen.
