Die Haarstruktur – Häuptling für Schutz und Schönheit

Etwa fünf Millionen trägt der Mensch davon an seinem Körper. Ungefähr 200 auf jedem Quadratzentimeter Haut. Es gibt glatte, gelockte und gewellte. Schwarze, braune, rote und blonde. Und es gibt so ziemlich alle Formen und Farben dazwischen. Die Haarstruktur ist eines der vielfältigsten und wichtigsten Elemente für den Menschen. Dabei dient das Haar nicht nur als Schutz vor UV-Licht, Kälte oder Schmutz, sondern ist auch das meistbeachteste und symbolträchtigste Schönheitsmerkmal der Frauen und Männer auf diesem Planeten.

Doch was verleiht diesem scheinbar einfachen, dünnen Faden seine enorme Vielfalt an Eigenschaften und Funktionen? Wie ist es zusammengesetzt und wie kann man seine Haarstruktur verändern oder verbessern?

Wachstum und Bestandteile

Jeden Tag wächst ein Haar um etwa 0,3 bis 0,5 Millimeter. Das entspricht ca. 15 Zentimeter im Jahr. Dieses Wachstum dauert so lange an, bis das Haar ausgerissen (z.B. beim Kämmen), oder bis es durch ein neues nachwachsendes Haar abgestoßen wird (nach zwei bis sechs Jahren). So verliert und reproduziert der Mensch täglich bis zu einhundert Haare.

Die Haarstruktur besteht zum größten Teil aus Keratin, einer hornartigen Substanz, die sich aus vielen Eiweißverbindungen zusammensetzt. Diese sind wie feine Fäden zu sogenannten Fibrillen aufgewickelt und verleihen dem Haar seine Elastizität und Zugfestigkeit. Eine Schuppenschicht (Cuticula) schützt das Haar vor äußeren Einflüssen und ist für sein Aussehen verantwortlich. Je flacher die einzelnen Schuppen aneinander liegen, umso glänzender und gesünder erscheint das Haar.

Haar ist nicht gleich Haar

Ob Haare glatt oder gewellt sind, ist genetisch veranlagt und wird durch die Form des Haarquerschnitts bestimmt. Ein runder Querschnitt sorgt für eine glatte Haarstruktur, während ein ovaler oder elliptischer Querschnitt das Haar wellt und kräuselt. Die Haarfarbe wird grundsätzlich von zwei verschiedenen Pigmenttypen (Melanine) bestimmt.

Das Phäomelanin, das das Haar blond und rötlich färbt. Und das Eumelanin, das für eine dunkle Färbung verantwortlich ist. Diese Pigmente werden von den sogenannten Melanozyten in der Haarwurzel produziert. In Abhängigkeit vom Mischungsverhältnis, rufen sie die individuelle Farbkombination hervor.

Kann die Haarstruktur verändert werden?

Wie jeder weiß, wird die Haarpracht mit dem Alter immer grauer. Das geschieht, weil der Körper immer weniger Melanin produzieren kann. Dies ist genetisch bedingt und kann durch schlechte Lebensgewohnheiten, wie ungesunde Ernährung oder übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum beschleunigt werden. Auch Stress oder Krankheit kann unter Umständen zum Ergrauen der Haare führen.

Aber auch in jüngeren Jahren kann sich die Haarstruktur verändern. Meist durch Hormonschwankungen oder Vitaminmangel . So kommt es in der Schwangerschaft oft vor, dass die Haare aufgrund des erhöhten Östrogenwerts dicker und glänzender werden. Bekommt das Haar mehr Vitamin D, wird es voller und glatter. Auch die Talgproduktion schwankt von Tag zu Tag, was die Haare mal mehr und mal weniger fettig und strähnig macht.

So kannst Du Deine Haarstruktur verbessern

Hohe Temperaturen können das Haar strapazieren und schädigen. Daher solltest Du beim Föhnen immer eine niedrige Temperaturstufe wählen. Wenn Du Deine Haare glätten möchtest, sollten sie nur so kurz wie möglich der Hitze ausgesetzt werden.

Die richtige Haarpflege ist für ein gesundes Haar jedoch das A und O. Shampoos, Spülungen und Kuren mit Proteinen und den Vitaminen B, C, D und E sind bewährte Mittel um die Haarstruktur zu verbessern. Sie stärken und reparieren das Haar und verleihen ihm Glanz und Volumen.

Solltest Du Dich dafür entscheiden Deine Haare zu färben oder zu bleichen, sind die richtigen Haarpflegemittel umso wichtiger. Zu häufige Anwendung kann das Haar nämlich brüchig werden lassen und zu Trockenheit und Spliss führen.

Mit der richtigen Pflege sorgst Du also für eine attraktive und gesunde Haarstruktur und der berühmte Bad-Hair-Day bleibt Dir erspart.