Kommt es zu einem Haarausfall mit Wurzel, sind die ausgefallenen Haare unwiederbringlich verloren. Der Haarverlust mit Wurzel kann nicht nur bei der erblich bedingten Form, sondern auch bei verschiedenen anderen Arten der Alopezie auftreten.
Alopezie mit Wurzel – die Haare wachsen nicht mehr nach
Das menschliche Haar verfügt über eine Wurzel, die zwiebelförmig gebaut ist und auch als Haarfollikel bezeichnet wird.
Diese Haarfollikel durchlaufen einen Wachstumszyklus, der sich aus drei Phasen zusammensetzt:
- Wachstums- oder Anagenphase: In dieser Phase befinden sich bei gesunden Menschen mehr als 80 Prozent der Haare. Diese Phase erstreckt sich über zwei bis sechs Jahre. Die Haare werden gut mit Nährstoffen versorgt und wachsen.
- Übergangs- oder Katagenphase: Irgendwann ist Schluss mit dem Wachstum der Haare. Die Haarwurzeln müssen sich ausruhen und gehen in die Ruhephase über. Nur wenige Haare, ungefähr 2 Prozent, befinden sich in dieser Phase.
- Ruhe- oder Telogenphase: Die Haare werden nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, da sich die Haarwurzeln ausruhen müssen. Die Haare werden abgestoßen oder, genauer gesagt, durch die sich neu bildenden Haare nach oben geschoben. Die ausgefallenen Haare wachsen also wieder nach.
Ein Haarausfall, auch als Alopezie bezeichnet, liegt vor, wenn du über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare verlierst. Sind die Haarwurzeln noch vorhanden, bilden sich immer wieder neue Haare.
Die Haarfollikel oder Haarwurzeln können eine sehr lange Lebensdauer haben. Kommt es allerdings zum Haarausfall mit Wurzel, sind die ausgefallenen Haare für immer verloren. Die Folge sind kahle Stellen auf dem Kopf.
Haarverlust mit Wurzel und die Ursachen
Fallen dir die Haare aus, kannst du nicht feststellen, ob auch die Wurzel betroffen ist. Du merkst erst nach einiger Zeit, wenn sich bereits kahle Stellen auf der Kopfhaut zeigen oder die Haare nicht mehr nachwachsen, dass sie mitsamt der Wurzel ausgefallen sind.
Die häufigste Ursache dafür ist der erblich bedingte Haarausfall, der sich bei Männern mit einer Stirnglatze, Geheimratsecken und Glatzenbildung zeigt. Wachsen die Haare an den bereits kahlen Stellen nicht mehr nach, handelt es sich um einen Haarausfall mit Wurzel.
Bei der erblich bedingten Form schädigt Dihydrotestosteron als Abbauprodukt von Testosteron die Haarwurzeln und führt zum Verlust der Haare. Dieser kann jedoch auch andere Ursachen haben:
- Mechanischer Haarausfall: bei Männern eher seltener und tritt auf, wenn die Haare mechanisch zu stark beansprucht werden, beispielsweise durch das straffe Binden von Zöpfen oder das häufige Tragen eines Schutzhelms, verbunden mit Reibung auf der Kopfhaut.
- Kreisrunder Haarausfall: Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Die Haare können in einigen Fällen wieder nachwachsen, wenn die Haarwurzeln noch vorhanden sind. Bleiben die scharf begrenzten, runden Stellen allerdings kahl, sind die Wurzeln ausgefallen. Eine Autoimmunerkrankung, eine Infektion oder psychischer Stress können Auslöser sein.
- Vernarbender Haarausfall: Die Haare fallen aus, während die kahlen Stellen jucken oder schmerzen können. Diese sind gerötet und vernarben im weiteren Verlauf. Die Ursachen können Autoimmunerkrankungen, entzündliche Prozesse auf der Kopfhaut oder Infektionen mit Pilzen oder Bakterien sein. An den kahlen Stellen wachsen die Haare nicht mehr nach.
Haarausfall mit der Wurzel – was tun?
Fallen dir die Haare über einen längeren Zeitraum verstärkt aus und bemerkst du kahle Stellen auf dem Kopf, solltest du einen Hautarzt konsultieren.
Er kann feststellen, ob es sich um einen Haarverlust mitsamt der Wurzel handelt und welche Form der Alopezie vorliegt. Er muss dazu Kopfhaut und Haare untersuchen.
Um festzustellen, wie sich der Haarausfall äußert, kann er eine Zupfprobe an den vorhandenen Haaren durchführen. Zusätzlich erfolgt eine Blutuntersuchung. Der Hautarzt kann dir sagen, ob eine Behandlung möglich ist oder ob du dich in dein Schicksal fügen musst.
Was du bei einer Alopezie mit Wurzel tun kannst
Bei einer Alopezie, bei der die Haare mit der Wurzel ausfallen, ist nichts mehr zu machen – mit Ausnahme von einer Haartransplantation. Du kannst den Haarausfall jedoch in einigen Fällen mit Minoxidil aufhalten.
Sind die Haarwurzeln bereits abgestorben, können die Haare nicht mehr nachwachsen. Allerdings kann in einigen Fällen dort, wo noch Haare vorhanden sind, der Haarverlust aufgehalten werden. Minoxidil wird als Schaum oder als Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen.
Kannst du mit Minoxidil nichts mehr bewirken und sind die Haare verloren, kann nur noch eine Eigenhaarverpflanzung helfen. Voraussetzung ist, dass der Haarverlust nicht durch eine Autoimmunerkrankung oder entzündliche Prozesse auf der Kopfhaut verursacht wurde.
Fazit: Haare mit Wurzel sind für immer verloren
Kommt es zu einem Haarausfall mit Wurzel, sind die ausgefallenen Haare für immer verloren. Ein solcher Haarverlust führt zu kahlen Stellen auf dem Kopf und kann verschiedene Ursachen haben.
Bei einem Haarverlust mit Wurzel können auch Haarwuchsmittel wie Minoxidil nicht mehr helfen, da keine neuen Haare mehr gebildet werden können.
Die einzige Lösung, um wieder zu neuem Haar und mehr Selbstbewusstsein zu gelangen, ist eine Haarverpflanzung. Der Haarverlust darf nicht durch eine Autoimmunerkrankung verursacht worden sein.
