Glatt oder lockig? – Haarformen und wie sie entstehen

Haarformen und wie sie entstehen

Vor allem Frauen sind selten mit ihrem Naturhaar zufrieden. Hier gilt das Phänomen, dass sich Frauen mit lockigen Haaren oft glatte Haare wünschen und diejenigen mit glatten Haaren lieber etwas mehr Volumen und Locken hätten.

Dabei erlauben es heute viele Hilfsmittel wie Glätteeisen oder Lockenstab, die Frisur zu verändern und sich damit vor allem den ständig wechselnden Trends anzupassen. Die Grundstruktur der Haare, also die Haarform, mit der man geboren wurde, lässt sich damit jedoch nicht ändern.

Welche Haarformen gibt es?

Allen Haarstrukturen ist zunächst gemein, dass sie hauptsächlich aus Keratin bestehen und etwa einen Zentimeter pro Monat wachsen. Die Haarform selbst richtet sich schließlich lediglich nach dem Querschnitt eines Haares, sodass man grundsätzlich zwischen glatten, welligen und lockigen Haaren unterscheiden kann.

Zusammen mit dem Haarschnitt und der Haarfarbe ergeben sich damit eine unendlichen Vielzahl von möglichen Erscheinungsformen, wobei die einzelnen Haarstrukturen unterschiedliche Pflegebedürfnisse haben.

Was unterscheidet die einzelnen Haarformen voneinander?

Drei Frauen und zwei Männer mit verschiedenen Haarformen

Entscheidend für die Haarform ist der Querschnitt des Haarfollikels, der wiederrum den Querschnitt der Haare bestimmt. Ist der Querschnitt eher rund, liegt eine glatte Haarstruktur vor. Bei einem ovalen Querschnitt ergeben sich hingegen lockige Haare und bei einem elliptischen Querschnitt entstehen kleine, krause Locken.

Außerdem ist auch der Austrittswinkel der Haare aus der Kopfhaut entscheidend für die unterschiedlichen Haarformen, denn so ist ein gerader Winkel für glattes und ein schräger Winkel – je nach Neigungswinkel – für eher lockiges Haar verantwortlich. Schließlich ist als dritter Faktor auch die innere Struktur eines Haares entscheidend.

So bestimmen die Verbindungen zwischen den einzelnen Keratinsträngen die Haarform – je mehr Keratinstränge vorhanden sind und umso enger sie miteinander verbunden sind, desto lockiger ist das Haar.

Aus der Haarform ergeben sich schließlich auch besondere Pflegebedürfnisse. So ist gerade glattes Haar zumeist robuster und weniger anfällig für Schäden, da hier die Reibung zwischen den einzelnen Haaren gering ist. Außerdem wird es wegen der günstigen Austrittswinkel optimal mit Talg aus den Talgdrüsen der Kopfhaut versorgt und trocknet damit nicht so schnell aus.

Anders verhält es sich bei welligem und lockigem Haar, das oftmals schräg aus der Kopfhaut herauswächst und damit entgegen der Talgdrüsen wächst. Somit fühlt sich welliges und lockiges Haar oft trocken an. Durch die welligen und lockigen Strukturen entsteht hier außerdem – je nach Ausprägung der Locken und Wellen – viel Reibung zwischen den einzelnen Haaren, wodurch sich die Haarstruktur aufraut, schneller Spliss entsteht und die Haare noch anfälliger für schädliche Einflüsse wie UV-Strahlen sind.

Hier kommt es außerdem häufiger zur Knotenbildung, was die Haare zusätzlich strapaziert. Daher erfordern wellige und lockige Haare, die danke ihres Volumens für viele Frisuren besser geeignet sind als glatte Haare, dennoch einen hohen Pflegeaufwand.

Veränderungen der Haarstruktur

Eine Vielzahl von Faktoren – äußeren sowie inneren Einflüssen – bestimmen das Erscheinungsbild der Haare. So kann sich das Haar im Laufe des Lebens durchaus öfter verändern, beispielsweise, wenn Hormonumstellungen erfolgen oder dem Körper wichtige Nährstoffe für die Bildung neuer Haare fehlen.

Die Haarform selbst wird davon meist jedoch weniger beeinflusst, denn so sind Querschnitt der Haarfollikel sowie Austrittswinkel des Haares aus der Kopfhaut nicht beeinflussbar. Durch die geringere Produktion von Keratinsträngen kann sich die Haarstruktur dennoch verändern, wodurch lockige Haare meist an Spannkraft verlieren und glatt werden.

Insgesamt führt in der Regel jedoch eine Vielzahl an Faktoren zunächst zu einer Änderung des Erscheinungsbildes der Haare, die wiederrum auch eine Änderung der Haarform vermuten lassen.